Die Berufe der Gastronomie

von Jens Körner, 09/23, Lesezeit: 4 Minuten

Dein Einstieg in die tollste Branche der Welt - die Berufe in der Gastronomie könnten unterschiedlicher kaum sein, bieten aber je nach individuellen Plänen, Vorlieben und Stärken für jeden Charakter die Möglichkeit, die eigene Karriere so zu gestalten, wie man es sich erträumt.

Was sind die drei größten Berufe in der Gastronomie?

Im Wesentlichen definieren sich die wichtigsten Ausbildungsberufe der Gastronomie auch heute noch durch die drei großen Modelle: Restaurantfachmann/-frau, Hotelfachmann/-frau, sowie die Ausbildung zum Koch/zur Köchin. Doch wie entscheidest Du Dich für den richtigen Einstieg und welche Vorteile bieten die verschiedenen Gastronomie-Berufe?

Restaurantfachmann-/ frau – Gastgeber aus Leidenschaft in jeder Situation

Wenn Du Dich für Kulinarik, Wein und die Interaktion mit Gästen begeisterst, wirst Du in dieser Funktion garantiert glücklich. Mit einer Ausbildung in diesem Bereich, deckst Du die wesentlichen Aufgaben im Gastraum ab, auf die es ankommt. Einmal mit den Grundlagen im Service, der Önologie (Weinkunde) und Getränkekunde vertraut, gibt es zahlreiche Gebiete, auf die Du Dich spezialisieren kannst. Viele Service-Enthusiasten schlagen bspw. den Weg hin zum Sommelier ein, wo Du in verschiedenen Fortbildungsstufen bei diversen Instituten hochgeschätzte internationale Zertifikate erlangst.

Auch die Aufstiegschancen sind bei dieser Berufsgruppe nicht unerheblich. Basierend auf dem Kenntnisportfolio, Fortbildungsstand und der eigenen Motivation, kann man schon nach wenigen Jahren seine erste Abteilung leiten oder als Restaurantleiter mit einem eigenen Team ein ganz individuelles Gästeerlebnis nach eigenem Gusto kreieren.

Hotelfachmann- /frau – Allrounder mit Blick auf alles

Ein besonders abwechslungsreiches Ausbildungsprogramm bietet dieses Berufsbild, das sich vor allem an junge Nachwuchstalente wendet, die sich nicht nur für das interessieren, was der Gast sieht, sondern auch, was sich in den verschiedenen Abteilungen hinter der schillernden Fassade abspielt. Wenn Du vorhast, auf Deinem Berufsweg auch international Erfahrungen zu sammeln, bietet dieser Gastronomie Beruf mannigfaltige Möglichkeiten unterschiedlichster Natur.

Die meisten Talente, die sich für diesen Zweig entscheiden, spezialisieren sich nach der abgeschlossenen Ausbildung – oder auch schon während, je nach Arbeitgeber – auf eine bestimmte Abteilung im Hotel wie das Front-Office, das F&B oder auch den Vertrieb. Je nach Erfahrungsfortschritt ist dies der Startschuss ins höhere Management bis hin zur Hoteldirektion. Auch Mentoren und Fortbildungen befeuern den Aufstieg wesentlich.

Köche – Die unsichtbaren Alleskönner

Eine Ausbildung zum Koch erfreut sich in den vergangenen Jahren durch die mediale Präsenz diverser Starköche immer mehr Beliebtheit. Jeder junge Mensch, der sich für Produkte, Präsentation und kulinarische Techniken begeistert, kann in diesem Berufsweg seine Erfüllung finden. Hierbei hat eine deutliche Veränderung des Berufsbildes stattgefunden. Bekam man den Koch in seinem stillen Kämmerchen früher kaum zu Gesicht, gehören offene Küchen und Restaurantrunden seitens des Küchenteams heute zum guten Ton. Auch in der öffentlichen Wahrnehmung wurde vor allem die Wertschätzung einer guten Küche mit den besten als auch nachhaltigen Produkten enorm angehoben.

An beruflichen Perspektiven steht der Werdegang des Koches unseren beiden Vorgängern in nichts nach. Auch hier sind Fortbildungen und Erfahrungen das Zünglein an der Waage, wenn es um das Tempo auf dem Karriereweg geht. Neben dem wachsenden Aufgabenfeld und dem damit verbundenen Aufstieg kann man sich auch hier auf bestimmte Fachbereiche spezialisieren. So erfreuen sich zum Beispiel Patissiers größter Beliebtheit weltweit, was selbstverständlich auch mit monetären Vorteilen einhergeht.

Weitere Berufsbilder in Gastronomie und Hotellerie

Nicht ganz so verbreitet, aber dennoch gleich attraktiv, ist auch der Hotelkaufmann, bei dem die Ausbildung noch einen deutlich betriebswirtschaftlicheren, administrativen Fokus hat. Auch hier durchläuft man alle Abteilungen im Haus, die Inhalte haben aber einen eher kaufmännischen Aspekt.

Wenn Du Dich für keinen der traditionellen Ausbildungswege begeistern kannst, Dein Herz aber für die Branche schlägt, kannst Du unter Umständen trotzdem fündig werden, abhängig von Natur und Größe des Unternehmens. So ist es zum Beispiel möglich, in großen Betrieben eine Lehre zum Bäcker zu absolvieren, vorausgesetzt man verfügt über eine entsprechende Backstube mit Produktion. Ebenso bieten manche Unternehmungen in der Hotellerie oder Gastronomie Ausbildungsplätze zum Bürokaufmann oder Tourismuskaufmann an. In kaum einer anderen Branche gibt es mehr Möglichkeiten, seinen Berufseinstieg genau so zu gestalten, wie man ihn sich immer gewünscht hat.

Warum die Hotellerie? Warum die Gastronomie?

Besonders während der Pandemie, wurde unsere Branche durch die erlittenen Einschränkungen stark in Mitleidenschaft gezogen. Im öffentlichen Raum entstand ein sehr negativ behaftetes Bild über unseren Arbeitsalltag und die verschiedenen Berufe in der Gastronomie oder auch der Hotellerie, sodass sich noch weniger junge Menschen für einen Werdegang in unserer Branche entscheiden.

Als positiven Effekt des Diskurses, nehmen wir eine starke Verbesserung der Arbeitsbedingungen durch die Arbeitgeber wahr, um den Brancheneinstieg attraktiver zu gestalten. Die Hebel, die hier eingesetzt werden, sind unterschiedlichster Natur, seien es Arbeitszeiten, Entlohnung sowie andere Benefits, die bis dato nur in der Industrie oder dem Handel zu finden waren. Eine Karriere in unserer Branche bedeutet eben nicht, Dein komplettes Privatleben unterzuordnen, sondern vielmehr beides in Balance zu bringen. Es bedeutet nicht für den Mindestlohn 60 Stunden die Woche einen Knochenjob in einem toxischen Umfeld zu machen, sondern vielmehr spannende Tätigkeiten und Aufstiegschancen mit einem ausgeglichenen und vor allem zufriedenen Leben zu vereinbaren.

Wenn Du das Gefühl hast, Dich für einen der oben genannten Gastronomie-Berufe begeistern zu können, dann ist das der erste Schritt in die richtige Richtung. Den Rest erledigt die Zeit, gemeinsam mit Dir.

Starte jetzt in Deine persönliche, spannende Karriere in der Gastronomie oder Hotellerie und gestalte Deine Zukunft so, wie Du es Dir immer erträumt hast!

Über Jens Körner

Jens Körner, ausgebildeter Koch und Hotelbetriebswirt, der seit nunmehr fast 9 Jahren bei den Konen & Lorenzen Recruitment Consultants in Düsseldorf Teil des F&B Teams ist und dieses auch seit 2017 komplett verantwortet. Er beschäftigt sich ausschließlich mit der europaweiten Vermittlung von Führungskräften im Food & Beverage Bereich, steht Arbeitgebern in Sachen Recruiting beratend zur Seite und beobachtet mit Begeisterung die Entwicklung des Marktes mit all seinen Facetten.